Mehr inklusive Wege in der Berufsbildung schaffen

Anlässlich der 2. und 3. Lesung eines Gesetzes der Bundesregierung zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung erklärt der CDU-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe:

Der heute im Deutschen Bundestag zur Abstimmung stehende Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Stärkung der Aus- und Weiterbildungsförderung verpasst die Chance, inklusive Wege für Jugendliche mit Behinderungen in eine betriebliche Ausbildung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu schaffen.

Insbesondere bei der sog. „Fachpraktiker-Ausbildung“, die praktische Ausbildungs- und Prüfungsinhalte im Vergleich zur Theorie stärker betont, besteht eine gute Voraussetzung für mehr Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Allerdings finden diese Ausbildungen so gut wie nie auf dem ersten Arbeitsmarkt statt.

Grund dafür ist vor allem die sog. „Rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation für Ausbilderinnen und Ausbilder (REZA)“. Diese sieht vor, dass sich der Ausbilder auf Kosten des Betriebes 320 Stunden zu den Themen Medizin, Recht und Didaktik fortbilden lassen muss, bevor er einen Jugendlichen mit Behinderungen im Betrieb ausbilden kann. Diese Zusatzausbildung ist überbordend bürokratisch und geht an den tatsächlichen Bedürfnissen der Jugendlichen vorbei.

Deswegen ist nicht nachvollziehbar, warum die Ampel-Regierung die im Entschließungsantrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion enthaltene Forderung, solche Ausbildungen auch ohne REZA zu ermöglichen, ablehnt. Diese Ablehnung nimmt vielen gerade Jugendlichen die Chance auf eine inklusive Ausbildung.

Die Bundesregierung schafft mit ihrem Gesetz wieder einmal keine spürbare Verbesserung für einen inklusiven Arbeitsmarkt.

Foto: René Golz.

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